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Wellington

 

 

 

 

 

 

 

 

Letztes Update: 4.3.2023 / Parallele Befüllung der Neuseelandseite ab 1.3.23

Diese Zeilen schreibe ich schon aus Taupo, dem Ort in der Mitte der Nordinsel. Fotos dazu auf der Neuseelandseite. Die letzte Woche Volunteering in Wellington startete mit einem freien Montag, weil der interne Teamleader leider vergessen hatte, den Plan zu aktualisieren. Auch nicht schlimm, ich bin dann noch mal ins Nationalkundemuseum Te Papa gegangen und habe mir die Abteilungen zur Schlacht in der Türkei im ersten Weltkrieg, den Umgang mit den Maoris und den Schicksalen einzelner Immigranten intensiv angesehen. Danach hatte ich zwei Pakete Taschentücher durchgeschneuzt, kann es einfach nicht verstehen, wieso wir immer noch Krieg führen und bin unendlich dankbar, bis heute Krieg und Vertreibung nicht selbst erlebt haben zu müssen. Das Schlafen in der Bibliothek zu zweit ist trotz einer mangelnden Grundsauberkeit ok, da der Raum recht großzügig ist und wir viele Fenster öffnen können:

Am Dienstag ging es aber dann endlich wieder los mit dem eigentlichen Ziel und Zweck meines Aufenthalts in Wellington, dem Volunteering im Environmental Conservation Project. Grundsätzlich geht es in dieser Jahreszeit immer um Weeding (unerwünschtes Unkraut, non-native Pflanzen entfernen) und Releasing (Jungpflanzen von überwucherndem Gras oder non-native Pflanzen freischneiden). Bei Regen gibt es Potting (Einsetzen von Pflanzlingen in Töpfen) und Trapping (Bau von Ratten- und Possumfallen). Netterweise hat es aber nie geregnet bei einem der Einsätze, seit den zwei Tagen Dauerregen in Gladstone hatte ich echt unheimlich Massel mit gutem Wetter. Also, am Dienstag ging es dazu auf die andere Seite von Wellington, in einen Mountainbikepark, der vor einigen Jahren wieder vom flachen Grasland aufgeforstet wurde mit ursprünglichen Neuseelandpflanzen. Direkt am Wasserlauf breitet sich aber ein Kriechunkraut aus, das es zu entfernen gilt. Außerdem wuchert eine Pflanze, die eine lange Blüte entwickelt und sich durch Massenzwiebelbildung im Untergrund vermehrt. Zu uns sechs Volunteers kommen immer auch noch ein paar Locals dazu, so dass wir mit zehn Leuten dem Unkraut zu Leibe gerückt sind:

Das war mein Einsatzgebiet, hier konntest du vorher keinen Schritt machen, und im Boden sind wahrscheinlich immer noch hunderte von den Zwiebelbabies, aber um die darf sich dann der nächste Volunteer in ein paar Monaten kümmern. 

Das Unkraut kommt in diese schwarzen dicken Plastiksäcke, die dort auch erstmal liegen bleiben, weil wir sonst gar nicht wüssten, wo wir mit dem ganzen Unkraut hinsollten. Regelmäßig werden sie dann von den Parkrangern umgefüllt. Selbst die Säcke waren nicht zu sehen, als wir ankamen. Sie waren vollständig von dem Kriechzeug überwuchert. Um 9 Uhr ging es los, um 14 Uhr waren die Säcke gut voll und wir gut erledigt. Gegen 15 Uhr kamen wir dann wieder im Truby King Haus an und solche Ausblicke von da oben haben einen die Rückenschmerzen dann für einen Moment vergessen lassen:

Mittwoch war dann mit Abstand der anstrengendste Tag. Es ging wieder auf die andere Seite von Wellington. Hier werden nach und nach einst von Schafen kahlgefressene Hügel wieder aufgeforstet. Hier geht es in erster Linie um Releasing, da die jungen Pflanzen schnell vom Gras überwuchert werden. Aber überall gibt es auch wilden Fenchel, Diesteln oder Brombeeren, die dort nichts zu suchen haben. So sieht ein Hügel aus, der gerade neu bepflanzt wurde:

Hier gab es für uns leider nichts zu tun, wir mussten wie die sieben Zwerge dahinter über die sieben Berge krackzeln und fanden uns auf einem steilen Berghang wieder, der von Diesteln, Wildfenchel und einem anderen hohen Unkraut fast vollständig in Besitz genommen wurde:

Nach drei Stunden am Vormittag hatten wir Mädels die Nase ziemlich voll davon, sich irgendwie am Hang festklammernd, mit Brombeeren und Diesteln kämpfend noch mehr Releasing zu betreiben. Wir fanden, wir waren doch schon ganz schön weit gekommen:

Die Team Leaderin hatte ein Einsehen mit uns und so haben wir „schon“ gegen ein Uhr den Tag beendet. Fühlte sich aber so an, als hätten wir zehn Stunden Knochenarbeit geleistet. Wenn du Hangarbeit nicht gewohnt bist, darfst du dich über ausgiebige Muskelschmerzen am nächsten Tag freuen. Am Donnerstag, meinem letzten Tag in Wellington, ging es dann zum Mount Victoria, dem benachbarten Hügel vom Truby King Haus. Das Ziel ist es, wieder einen Waldgürtel von Wellington bis zum Nachbarort herzustellen. Bevor wir den Abschnitt erreicht haben, war erst einmal wieder krakxeln angesagt. Aber zumindest war es nicht ganz so steil wie am Mittwoch. Dieser ganze Abhang und auch die gegenüberliegende Seite, die mein Revier war, war von wildem Fenchel fast komplett eingenommen. Dem musste zu Leibe gerückt werden:

Wer zoomt, kann die vielen dünnen Stangen noch erkennen. Die meisten liegen hier aber schon in einem Stapel am Fuße des Hügels. Hier hatten wir schon einige Stunden Arbeit investiert. Die Pflanzen auf den anderen Bildern konnte man am Morgen fast nicht mehr erkennen, auch sie waren von Fenchel zugewuchert. 

Nach fünf Stunden Kampf mit dem Fenchel gingen wir (zumindest für diese Runde) als Sieger hervor!!

Nur zum Größenvergleich: die Mädels sitzen auf unserem gekappten Fenchel!!

Das war dann auch das Ende meines Volunteerings in Wellington, Neuseeland. Ganz ehrlich macht mir die Arbeit an und mit Tieren wesentlich mehr Spaß. Auch wenn es schon beeindruckend ist zu sehen, wie viel in den letzten Jahren durch das Projekt wieder aufgeforstet wurde. Und auch sehr nett, dass jedes Mal die local Volunteers sich explizit bei uns bedankt haben, dass wir für die Arbeit in ihr Land kommen und dafür auch noch bezahlen….Wellington selbst ist eine feine Stadt, außergewöhnliche Lage, viel in Downtown zu entdecken. Wobei ich befürchte, dass die immer größer werdende Zahl an Autos und der Klimawandel mit Stürmen, noch mehr Regen und Feuchtigkeit ihr noch sehr zusetzen werden. Sicher auch aufgrund meiner einfach nicht weggehen wollenden Bronchitis, dem hygienetechnisch zu niedrigen Level im Haus und den Problemen im Team bin ich doch froh, dass es jetzt weiter geht und ich am Freitagmorgen mit dem Bus in Richtung Norden aufbrechen werde, erst drei Tage Taupo, dann drei Tage Auckland. Und bisher muss ich auch gestehen, dass ich Australien viel spannender finde als Neuseeland, wenn auch dort mal mindestens genauso viele Probleme für Gesellschaft und Natur darauf warten, gelöst zu werden. Damit endet auch der Inhalt für diese Seite, es geht auf der Neuseelandseite weiter! 

 

27.02.2023: Wieder oder immer noch Wellington. Tja, es sieht so aus, als würde dieses Kapitel mehr zu einem Reisebericht werden, als dass ich viel zum Thema Volunteering in einem Environmental Conservation Verein erzählen könnte. In der vergangenen Woche habe ich nämlich nur an einem einzigen Tag an einer Volunteeringaktion teilgenommen. Dienstagmorgen war es so weit. Wir wurden vom Team Leader morgens um 8 Uhr abgeholt und quer durch die Rush Hour ans andere Ende der Stadt gebracht. Dort gab es einen ca. 1500 m2 großen Bereich, der vor ca. 2 Jahren aus einem englischen Rasen wieder in einen begrünten Streifen direkt neben einem Feuchtgebiet umgewandelt wurde. Nach der Bepflanzung und einer ersten intensiveren Betreuungsphase in den ersten Monaten wurde er dann sich selbst überlassen. Am Dienstag ging es dann um das sogenannte Releasing. Das bedeutet, die neuen Pflanzen vom sie überwuchernden Gras und Unkraut zu befreien und einen Mulchring um sie herum zu legen. So haben sie wieder Luft und Platz zum Atmen. Zu uns fünf Volunteers von Übersee kamen noch drei lokale Volunteers dazu und bis nachmittags zwei Uhr konnten wir die Aufgabe gemeinsam bewältigen. Da das Gras an sich stehen bleiben darf und nicht gemäht wird, bin ich mir nicht sicher, ob auf den Fotos tatsächlich der Vorher/Nachher Effekt so gut raus kommt. Ich darf aber glaubhaft versichern, dass mein Rücken so einen Effekt bemerkt hat 😉

So sind wir morgens gestartet. Die gute Nachricht ist, dass es in Neuseeland nix gibt, was sich in diesem hohem Gras verstecken könnte. Das würde dann in Australien gaaanz anders aussehen 😉 (Zitat Norman: Most vicious…)

Im Abstand von ca. 1 Meter sind hier überall neue Pflanzen gesetzt….kann man nur erkennen, wenn man im tiefen Gras ein bisschen rumwühlt….

Und nach ein paar Stunden kamen sie dann tatsächlich wieder zum Vorschein.

In der kommenden Woche bin ich dann tatsächlich noch drei Mal im Einsatz (so nicht wieder ein Cyclone kommt, oder eine Flut, oder ein Tsunami…). Da werde ich dann von jedem Einsatz noch ein paar Fotos posten. Die Arbeit ist wichtig und kann von der Stadt nicht geleistet werden. Wenig überraschend macht mir aber die Arbeit mit Tieren wesentlich mehr Spaß.

Da ich aus wenig appetitlichen Gründen meine gesamten Habseligkeiten seit gestern Nachmittag desinfizieren muss, muss ich mich jetzt erstmal wieder um die Trocknerbefüllung kümmern. Heute abend poste ich dann wohl noch ein paar Bilder von Wellington Downtown, meiner Fährüberfahrt und vielleicht schaffe ich auch Queenstownfotos, sonst im Laufe der Woche.

15:51 Uhr Ortszeit Wellington: Nach einem Besuch Downtown mit zwei Etagen Nationalmuseum, sehr berührend der Teil im ersten Weltkrieg mit der Schlacht in der Türkei, die Geschichte der Fastvernichtung der Maori, aber auch die Tafel mit den Geschichten von Flüchtlingen, die erst in den letzten Jahren in Neuseeland ein neues Zuhause gefunden haben, bin ich den Hügel zum Truby Haus jetzt von einer weiteren Seite hochgekrakzelt. Dafür, dass ich am Rande der Niederlande wohne, bin ich in den letzten Wochen ganz schön viel Hügel rauf und runter gestiefelt. Alles gut für die Figur. Damit ihr einen Eindruck bekommt, wo ich hier gerade untergekommen bin, erst mal ein paar Worte zum Truby King House. Truby King und seine Frau haben im 19. Jahrhundert zum ersten Mal in Neuseeland etwas für Schwangere, frischgebackene Mütter und ihre Säuglinge strukturiert aufgebaut. Damit sind Hospitale gemeint, aber auch Säuglingsmilch und die Versorgung der Frauen. Daneben haben sie auf einem Hügel in Wellington ihr Haus gebaut, in dem sie auch geforscht und gelehrt haben. Rund um das Haus hat Truby dann nach seiner Pensionierung einen Park angelegt mit nativ Pflanzen. Und nach dem Tod der beiden durften sie dann ausnahmsweise auf ihrem Grundstück in einem Mausoleum begraben werden. Der Park ist öffentlich zugänglich, das Haus hat die Conservation Volunteering Stiftung von der Stadt geleast und nutzt das für die Unterbringung der Freiwilligen aus Übersee. Das Haus ist also schon etwas älter und natürlich denkmalgeschützt. Damit schon ein Unikat mit all den Vor- und Nachteilen. Da viel Holz verarbeitet wurde, ist auch so ein leichter Muffgeruch nur durch permanentes Lüften in den Griff zu bekommen. Hier können bis zu 12 Menschen untergebracht werden, 8 in zwei Vierbett-Zimmern, 2 in einem Doppelzimmer und 2 in dem Zimmer für die Angestellten. Aktuell ist hier die Leiterin des Hauses hier permanent zusammen mit uns sieben Freiwilligen untergebracht. Da es in meinem Zimmer ein kleines Problem gab, sind wir zu zweit in die Bibliothek umgezogen. Es bleibt also spannend hier, auch das Teamgefüge ist interessant. Da ich aber nur noch vier Nächte hier bleibe, übe ich mich in Ignoranz und Gelassenheit. Gar nicht so schlecht, ich merke, bereits nach 16 Wochen ohne ein Projekt bin ich schon viel ruhiger geworden. Hier ein paar Eindrücke vom Truby King Haus:

Ganz oben auf dem Hügel steht das Truby King Haus und bietet wirklich nette Aussichten auf alle Seiten von Wellington (die habe ich ja schon weiter unten gepostet letzte Woche).

Um zu sehen, wie hoch der Hügel ist, auf dem das Haus steht, hier ein Foto von der Start-und Landebahn des Wellington Flughafens:

Rechts vom höchsten Punkt steht das Truby King House.

Schon in der ersten Woche in Wellington habe ich ja eine Walkingtour wie in Melbourne mitgemacht und bin total begeistert von dieser Form der Stadterkundung. Dieses Mal ist es ein Angebot vom Tourismuscenter der Stadt. Du musst dich dazu anmelden und sie kostet für 3 Stunden 20 Neuseelanddollar (ca. 13 Euro), also wirklich günstig. Als ich dann Samstagmorgen an der verabredeten Stelle auftauchte, traf ich auf unsere Stadtführerin Heather. Ich schätze Heather auf Anfang 80, einen halben Kopf kleiner als ich und Kleidergröße 42. Ok, dachte ich so bei mir, das wird ja eine schön gemütliche Tour mit der alten Lady, da brauche ich mir ja keine Sorgen zu machen, dass es zu anstrengend wird. Punkt 10 Uhr sprang Heather von ihrem Stuhl auf, rief im alten Militärstil unsere Namen nacheinander auf, drehte sich einmal auf dem Absatz und schoss in einem Tempo los, das ich in keiner Weise vermutet hätte. Dieses Tempo hielt sie dann während der gesamten drei Stunden und alle waren um jede Erklärungspause froh, in der wir wenigstens wieder ein wenig zu Atem kommen konnten. So weit zum Schubladendenken, liebe Heather, Chapeau! Wenn ich in dem Alter noch in so einem Tempo eine dreistündige Stadttour geben kann, wäre ich sehr dankbar! Heather kennt die Stadt natürlich in- und auswendig und versorgte uns während der ganzen Zeit auch noch mit anderen netten Anekdoten und Geschichten. Wellington ist auf jeden Fall eine charmante Stadt mit einem schönen Marinabereich, einer gepflegten Innenstadt und interessanten und guterhaltenen Bauten aus der Gründerzeit. Bezeichnend auch die vielen vielen Statuen, Skulpturen und Kunstgegenstände, die überall stehen und jedes hat seine eigene Geschichte. Früher schenkten die Künstler der Stadt ihre Skulpturen, damit sie auch irgendwo aufgestellt werden. Heute nimmt die Stadt keine Geschenke mehr an, weil sie selbst entscheiden möchten, was wo hinpassen könnte und welches Thema bedient werden soll. Hier einfach mal eine kleine Abfolge von Wellington Impressionen:

Ca. 60 Jahre alte Reihenhaussiedlung in Downtown

Skulpturenpark direkt an der Marina..Das geteilte Dreieck soll Neuseeland präsentieren, Nordinsel und Südinsel…die Kugel im Hintergrund ist so aufgehangen, dass sie die Mittagssonne einfängt und überall hinspiegelt, die Hand auf dem Kunstmuseum Mitte rechts wollte Heather nicht kommentieren…

Auf der anderen Seite des Parks eine Holzarbeit, die Tiere aus Neuseeland repräsentieren soll.

Das einzige Foto, das Kim von Wellington gemacht hat, zeigt diese Figur.

Neuseelands berühmte Schriftstellerin Katherine Mansfield, die schon mit Anfang 30 gestorben ist.

Sehr nette Idee, berühmte Persönlichkeiten als Ampelperson zu ehren. Hier Kate Sheppard, eine frühe Frauenrechtlerin.

Wellington hat sogar eine Cable Car Bahn. Die startet mitten in der Stadt, fährt an der Universität vorbei, bis auf den Aussichtshügel. Durch den Botanischen Garten kannst du dann schön wieder den Hügel herunterlaufen.

Und so sieht das aus, wenn du an der Marina einen leckeren Kaffee trinkst. Dieses Verkehrsschild habe ich in Wellington entdeckt und brauchte eine Weile um herauszufinden, was das heißen sollte:

Ich dachte zuerst, dass für schwangere Frauen besondere Reisemöglichkeiten bestehen, aber das ist tatsächlich ein Wegweiser für ankommende Nachtgeburten.

Und hier das in meinen Augen bisher schönste Ausblickfoto vom Haus aus zum Sonnenuntergang. Erinnert mich an das Sonnenuntergangfoto aus Gladstone.

Gerade sind alle Volunteers mit unterschiedlichen Aktivitäten stark im Internet unterwegs. Ich mache jetzt mal eine Fotohochladepause und mit der Fährüberfahrt und Queenstown dann morgen oder übermorgen weiter. Oder am Wochenende von Tapao aus, wenn ich aus einer der heißen Quellen entstiegen bin…

19.2.2023: Die Auswahl von Volunteeringplätzen in Neuseeland war erstaunlich klein. Und während der Zeit, in der ich gebucht habe, waren die meisten von diesen wenigen sogar noch wegen Corona geschlossen gewesen. Aber da ich unbedingt auch in Neuseeland aktiv werden wollte, habe ich mich für eine Institution in Wellington entschieden. Es geht wohl eher um Naturschutz als um Tierschutz, und das kann in Wellington selbst stattfinden, aber auch irgendwo drumherum….wir sind gespannt und harren der Dinge, die da auf uns zukommen…Unterbringung ist in einem Haus in einem Park, das sonst für Besucher nicht zugänglich ist…das ist ja schon mal was (one hopes….).

Am Donnerstag, 16.2. bin ich spätnachmittags in Wellington angekommen und dann erst einmal in einem urigen Bed and Breakfast untergekommen, weil das Volunteering immer freitags beginnt. Wellington hatte zwar von dem Zyklon nicht wirklich viel mitbekommen, aber das Wetter war auch dort recht ungemütlich und die letzten Schlechtwetterstunden waren gerade erst vorüber. Es war also noch richtig nett kalt mit 15 Grad, nach meinen 32 in Melbourne. Und trotzdem: die Lage der Stadt ist ein Traum. Schaut euch das an:

Am Freitag bin ich dann morgens in den Truby King Park ins Truby King House gebracht worden. Dieses Haus ist denkmalgeschützt und außer den Volunteers darf hier keiner übernachten. Es liegt auf einem der vielen Hügel Wellingtons und nach allen Seiten siehst du direkt aufs Meer. Beeindruckend und ziemlich cool, wenn auch die Einrichtung ansonsten eher einfach gehalten ist. Als ich ankam, waren nur drei Volunteers hier, mit mir sind zwei weitere am Freitag angekommen. Insgesamt 6, davon 1 Kanadierin, 1 Österreicherin, 4 Deutsche. Es sieht so aus, als gäbe es einen Exodus aus Deutschland. Auch Downtown hörst du gefühlt nur deutsch um dich herum….der Altersdurchschnitt ohne mich ist 21…..sehr niedlich, alle haben ausreichend Respekt vor mir und als erstes haben wir – deja vu – den Kühlschrank ausgeräumt und geputzt. Die Einführung durch die Teamleiterin Kiri ging schnell und schmerzlos. Auch hier wird es ein entspanntes Volunteering: gegen acht geht es los irgendwohin ins Grüne und dann wird bis ca. 14 Uhr gepflanzt, sortiert, geschnitten oder gejätet. Freitags ist immer frei. Diesen Montag auch, weil Kiri und Joe erst mal alle Plätze abfahren müssen, um sicherzustellen, dass durch das Wetter die verschiedenen Stellen auch sicher für uns begehbar sind. Hieß für mich, laaaaanges Wochenende in Wellington. Sehr schön, ich bin ja jetzt schon daran gewöhnt, dass du dich hier als Volunteer nicht überarbeitest. Womit ich aber nicht gerechnet habe ist, dass aufgrund des Notstands auf der Nordinsel jetzt wohl alle Touristen auf die Südinsel wollen oder nicht von der Südinsel runterkommen. Ich habe ja nach den zwei Wochen hier noch ca. eine Woche Zeit, die ich auf der Südinsel verbringen wollte. Inklusive viel beschwärmter Fährenüberfahrt von Nordinsel nach Südinsel und Panoramazugfahrt durch die Südinsel. Denkste, Puppe, alles ausgebucht oder so teuer, dass mir das zu viel (1 Hotelübernachtung in Queenstown 250 Euro in einem Zweisternehotel finde ich viel…). Also habe ich den halben Samstag damit verbracht, im Internet zu recherchieren, wie ich mir meinen Traum vom Besuch der Südinsel doch noch wahr machen kann und was ich dann vom 3. bis 9. März noch in Neuseeland mache. Am Ende wurde da dann doch noch ein Schuh draus: nach Rücksprache mit Kiri schwänze ich hier den kommenden Donnerstag, so dass ich am Mittwochnachmittag die Fähre nach Picton nehmen kann, um am Donnerstag dann wieder zurück zu kommen. Am Freitagmorgen konnte ich dann noch ein einigermaßen bezahlbares Flugticket nach Queenstown ergattern und dort schlafe ich zwei Nächte halt wieder in einer Jugendherberge (die nächsten Tage sollten mich ja darauf einstimmen….). Am Sonntag fliege ich dann wieder nach Wellington zurück, so dass ich Montag wieder Unkraut zupfen oder Strand saubermachen darf. Nach dem Volunteering mache ich mich dann mit dem Bus auf in den Norden nach Tapao (warme Quellen, viel schwimmen) und von dort aus weiter bis nach Auckland. Am 9.3. fliege ich dann von Auckland zurück nach Australien, und zwar zu meiner letzten Station nach Hobart. So – falls alle Fähren, Busse und Flüge auch tatsächlich gehen – kriege ich doch noch einen schönen Überblick, auch wenn das alles doch etwas gedrängt und teurer als erwartet wird. Aber es ist so ähnlich wie mit Tauchen am Great Barrier Reef, manche Dinge müssen einfach sein, und dazu gehören die Fährenüberfahrt und Queenstown. Ich hoffe sehr, dass es das ganze Gehuddel wert ist. Das war es auch erst einmal für heute, auch wenn es schon etliche Fotos von meiner Walkingtour in Wellington gibt. Da ich ja nächstes Wochenende ohne Laptop auf Tour bin, kann ich nicht versprechen, wann es das nächste Update gibt, spätestens aber, wenn ich in zwei Wochen in Tapao ankomme, wo es hoffentlich wieder ein stärkeres Wifi als hier im Haus gibt…alles Liebe, Kölle alaf, Düsseldorf helau, Claudia

2 thoughts on “Wellington

  1. Elena

    So weit weg von zu Hause und trotzdem noch genug Platz für ein alaaf 😉
    Ich hoffe trotz allem gehuddel und Chaos kommst du mit ausreichend Zeit an alle Orte die du dir vorgenommen hast. Danke, dass du es so schön mit uns teilst!!!


    1. claudiareinartz

      Yipieh, tatsächlich habe ich auf die Kreuzfahrtart „17 Städte in vier Tagen und jetzt können wir sagen, wir sind dort gewesen“ zumindest die Fährüberfahrt und Queenstown geschafft. Ab jetzt bis Ende meiner Neuseelandzeit ist aber eine ruhigere Gangart geplant, um doch wieder mehr von Land und Leuten mitzubekommen. Und dann geht es schon wieder zurück nach Australien…grundsätzlich scheint mir tatsächlich der wildere Kontinent mehr zu liegen…wer hätte das gedacht ; -) Und du, liebe Elena, hast Golf gespielt!!! Hoffe, es hat dir Spaß gemacht!!! Ich würde sooo gerne mit einem weiteren Familienmitglied Golf spielen gehen!!! Meine Hoffnung hat wieder Nahrung erhalten!! You made my day!!! LG und Knuffels, Claudi PS: Update kommt wahrscheinlich in den nächsten ein bis zwei Tagen…war etwas hektisch hier…