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Letztes Update:8.3.2023

Und weil ich heute Abend mal nicht todmüde bin und ich wohl ab morgen in der Tasmanischen Wildnis weder Wifi noch Mobilfunkempfang habe, kommen jetzt auch schon die Bilder aus Auckland, mit denen ich auch diese Seite und das Kapitel Neuseeland dann abschließe. Es gibt ja auch in den Neuseeland den Streit zwischen zwei konkurrierenden Städten, also Wellington und Auckland. Genauso wie Sydney und Melbourne, oder Köln und Düsseldorf (na ja, im kleinen halt…). Die Wellingtonfans haben mir erzählt, dass es in Aucklanddowntown nicht viel zu sehen gibt. Die Stadt hat nur ein paar Hochhäuser, eine kleine Promenade und sonst einfach nur viel zu viel Verkehr und ständig Stau auf den Stadtautobahnen. Wenn überhaupt etwas nett sein soll, dann eine Fährenfahrt zu einer der vorgelagerten Inseln, zum Beispiel Waiheke. Ich hatte ja zwei ganze Tage hier und eigentlich war der Plan, einen davon die Stadt anzuschauen und einen Tag auf die Insel zu fahren. Gestern war ich dann den ganzen Tag immer noch so kaputt von der Bronchitis, dass ich nur ein bisschen durch Auckland bei strahlendem Sonnenschein geschlendert bin. Eins ist mir wie bei Melbourne aufgefallen: hier läuft keiner in Flipflops oder gar barfuß rum. Auckland ist wie eine amerikanische Großstadt mit vielen Büroarbeitsplätzen und damit auch vielen in Anzug und Kostümchen gekleideten Menschen. Das hat mir in Sydney und Wellington tatsächlich besser gefallen. Aber die Stadt an sich hat was. Und ich muss sagen, dass ich dort wirklich schöne Ecken gesehen habe. Und da habe ich mich spontan entschieden, Waiheke sausen zu lassen und heute noch mehr Ecken von Auckland zu Fuß zu entdecken. So konnte ich ja auch jederzeit wieder ins Apartment, wenn ich zu müde gewesen wäre. Das war genau die richtige Entscheidung! Heute war ich an der linken Wasserseite von Downtown aus gesehen und total baff, wie schön es da ist. Ich war bis unter die Harbour Bridge und habe mich dort ein wenig auf einer Bank ausgeruht und mit den lokalen Anglern unterhalten. Die waren alle total baff, dass eine erwachsene Frau aus Deutschland in ihr Land kommt, um dort Unkraut zu jäten und Pflanzlinge zu befreien. Haben sich aber alle artig bedankt dafür ;- ) Den angebotenen frisch gefangenen Fisch habe ich aber dankend abgelehnt. Doch etwas aufwändig in einem 15m2 Studio mit der Zubereitung… So, dann hier einfach mal ein paar Eindrücke von Auckland Downtown:

Der Fernsehturm Skytower dominiert das Stadtbild. Von da oben aus kannst du auch Bunjeejumping machen. Muss ich ja aber alles nicht mehr, ich bin in Las Vegas auf der Needleimitation Achterbahn gefahren und habe mich bis zur Spitze hochschießen lassen. Seit diesem Moment bin ich aus solchen Vergnügungen raus…Direkt am Skytower ist auch die zentrale Busstation, an der mein Bus aus Taupo gehalten hat und der Bus zum Flughafen abgeht. Unglaublicherweise liegt mein kleines Airbnb Studio gerade mal fünf Minuten Fußweg davon entfernt. Zentraler geht es echt nicht mehr. Ich hatte hier wieder mal richtig Glück, so ein bezahlbares Juwel zu finden. Von hier aus war ich auch in wenigen Schritten an der Promenade. Die finde ich mal richtig nett:
Um jede Ecke gibt es eine neue Wharf, das zieht sich dann bis zur Harbourbridge.
Wie auch in Wellington legen hier täglich Kreuzfahrtschiffe an. Es wurden auf der anderen Seite der Marina extra Terminals dafür gebaut.
Vorne rechts das Maritim Museum. Das hat noch einige alte Segelschiffe in Betrieb, die für Hafenrundfahrten oder Dinnercruises genutzt werden.
Und wer genau schaut, entdeckt Muschelkolonien direkt im Hafenbecken. Und ein Schild, das sagt, dass die nicht zum Essen, sondern zum Verbessern der Wasserqualität sind.
Und dann auf der rechten Seite am Wasser entlang ein Mosaik, dass an die Sprengung des Greenpeace Schiffs durch den französischen Geheimdienst erinnert.
Ich finde die Skyline von Auckland ganz nett, hier noch einige Ansichten dazu:
Oder so:
Drehst du dich hier um 90 Grad nach links, siehst du die Brücke:
Dahin kommst du über den Westhaven Walkway, einen Spazierweg, der mal eben neben die Stadtautobahn gebaut wurde:
Wie gesagt, bin ich dann bis unter die Brücke gewandert. Am Westhaven gibt es auch wieder ein paar schöne Restaurants und natürlich die Liegeplätze für die privaten Segelboote. Wer sich vielleicht fragt, was Auckländer neben dem Rugbyspiel anschauen in ihrer Freizeit tun, sollte sich das Video ansehen. So viele habe ich noch nicht auf einem Haufen in einem Hafen liegen sehen:
Damit wäre diese Frage auch beantwortet. Auf dem Weg bin ich über diese Skulptur gestolpert:
Achherrje, habe ich gedacht, das ist bestimmt eine Erinnerung an ein kleines Kind, das an dieser Stelle ertrunken ist. Aber nein, gottseidank nicht. Es ist eine Erinnerung an einen erfolgreichen Geschäftsmann in Auckland, der Segeln und Teddybären liebte, und ganz viel für die Stadt und ihre Anwohner getan hat, Lawrence D. Nathan. Er starb mit 77 Jahren und seine Familie durfte diese Skulptur direkt am Wasser, gegenüber dem Yachtclub aufstellen. Und damit endet auch schon das heutige Update. Der Aufenthalt in Auckland hat mich etwas versöhnt mit Neuseeland. Es gibt ja doch noch saubere und bezahlbare Unterkünfte, das Wetter war traumhaft, ich konnte mich noch mal gut erholen, bevor ich die nächsten zwei Wochen mein Schlafzimmer schon wieder mit zwei Menschen teile. Das ist dann aber auch das letzte Mal für mich. Die Rundreise in Tasmanien, in der vier Nächte in verschiedenen Jugendherbergen übernachtet wird, habe ich abgesagt. Dafür habe ich in der Nähe von Hobart ein schönes AirBnB Apartment gefunden und ab Hobart werde ich für meine letzte Woche dort ein Automatikauto mieten. So schwer kann das mit dem Linksfahren nicht sein und ich will einfach keine Mehrbettzimmer mehr! In diesem Sinne schließe ich jetzt auch diese Seite ab. Es heisst, im Tasmanischen Busch gibt es weder Wifi noch Mobilfunkempfang, also kann es sein, dass es erst in zwei Wochen wieder ein Update gibt. Dann aber wieder mit vielen Tierfilmen und Bildern. Ich wurde von der Agentur schon vorgewarnt, dass es aktuell sehr viele Babies dort gibt, die rund um die Uhr gefüttert werden müssen. Mal sehen, ob ich dieses Mal auch für die Nachtschicht eingeteilt werde. Wie dem auch sei, ich bin bereit! Morgen früh heißt es um fünf Uhr aufstehen, mit dem Bus zum Flughafen und um 9 Uhr geht es dann mit Air New Zealand nach Hobart. Dort fünf Stunden warten, und dann mit dem Bus (achnööööö) nochmal drei Stunden bis Bicheno. Dort werde ich dann abgeholt mit dem Auto und dann noch mal eine Stunde in den Busch. So der Plan. Morgen Abend bin ich dann wahrscheinlich nicht mehr so wirklich ansprechbar, da es ja auch noch zwei Stunden Zeitverschiebung wieder nach hinten gibt. Ich bin dann also nur noch 10 Stunden voraus. Gerade hat Mom mir ein Bild vom Schneefall in Elmpt geschickt. Ich dachte eigentlich, der Winter sei so langsam vorbei in Deutschland, damit ich in vier Wochen vom Warmen wieder ins Warme kommen kann!!
Ganz links die hohen Gebäude sind eine Werft, in der gerade ein paar richtig große Dinger entweder gebaut oder gewartet werden.

Taupo, 5.3.2023: Whow, jetzt bin ich echt im Blogging Modus, alle Fotos schon hochgeladen auf den PC, ich sitze in der Lounge der Haka Lodge Jugendherberge in Taupo. Das liegt ziemlich genau in der Mitte der Nordinsel an einem See, der so groß ist wie Singapur. Eigentlich wollte ich ja alle Stationen auf der Nordinsel machen, die auch in dieser Fernsehdokumentation gezeigt wurden. Da ich aber langsam müde werde, was reisen anbelangt und mir dieses 17Ortean3Tagen einfach nicht so liegt, hatte ich mich schon in Wellington entschieden, nur einen einzigen Zwischenstopp auf dem Weg nach Auckland einzulegen. Und da Anna, eine Mitvolunteerin in Wellington, gerade aus Auckland über Taupo angereist war und von Taupo so geschwärmt hat, habe ich mich dann für Taupo entschieden. Die Hotelbuchungsthematik war dieselbe wie für Queenstown, alle Hotels gebucht oder völlig überteuert. Bis auf eine Jugendherberge, die, in der auch Anna übernachtet hatte und nur Gutes darüber zu berichten hatte. Na ja, ich bin ja spätestens seit Queenstown gebranntes Kind in Bezug auf Mehrbettzimmer, aber Viererzimmer mit Fenster und Vorhang vor dem Bett hörten sich machbar an. Und anstelle Flugzeug hatte ich mich bewusst für eine Busfahrt entschieden, um möglichst viel von der Landschaft mitzubekommen. Der Panaromazug ist ja über Wochen hin ausgebucht gewesen. Am Freitagmorgen ging es also per Bus nach Taupo. Nachdem wir Wellington verlassen hatten und über eine Stunde auf einer einspurigen Landstraße unterwegs waren, fragte ich vorsichtig den Fahrer, wann wir denn den Highway erreichen, um ein bisschen schneller voranzukommen. Nachdem dieser sich seine Lachtränen abgewischt hatte, antwortete er mir, dass wir gerade auf dem Highway Number 1 sind und dass dies auch die einzige Verbindungsstrasse zwischen Nord und Süd ist….ich sag doch, die Neuseeländer werden in den nächsten Jahren noch vieeeel Spaß verkehrstechnisch bekommen…den hatten wir allerdings auch, da die Straße aufgrund der permanent hohen Belastung überall auseinanderbröselt. Und es daher alle paar Kilometer Roadworks gibt, wo entweder eine Straßenseite ganz gesperrt ist oder du maximal 20km/h auf aufgerissenem Asphalt fahren darfst. Anstelle der sowieso schon irren 6,5 Stunden bis Taupo (265km entfernt von Wellington) haben wir dann 8,5 Stunden gebraucht und fix und fertig kam ich irgendwann abends in der Haka Lounge an. Ab dem Moment hat sich Taupo aber von seiner allerbesten Seite gezeigt und mich sogar meine nicht ganz so charmante Zeit in Wellington vergessen lassen. Fünf Minuten von der Lodge ist der See, von dessen Promenade aus du folgenden Blick genießen darfst:

Nicht schlecht, oder? Ich fand dann auch schnell raus, wieso alles in Taupo ausgebucht war. Es lag dieses Mal nicht an den vielen deutschen Touristen. Der Ironman Neuseeland 2023 fand gestern statt mit fast 2000 Teilnehmern aus aller Welt. Tatsächlich super spannend, so ein Riesensportevent, das sich über den ganzen Ort zieht, einmal direkt aus der Nähe zu erleben. Ein Highlight dabei war ein Maori Welcome mit Haka, das morgens um 7.30 Uhr am Seeufer stattfinden sollte. Steffi, eine meine Mitbewohnerinnen im Vierbettzimmer, hatte mich zwei Minuten nach meinem Eintreffen im Zimmer angequatscht, ob ich das nicht auch spannend fände. Fand ich, obwohl ich mich eigentlich auf Ausschlafen gefreut hatte. Aber so etwas einmal live und in Farbe zu erleben, ist ja schon was Besonderes. War es dann auch. sowohl das Welcome, als auch der Massenstart im Wasser im Anschluss:
Aufgrund der Länge der Zeremonie habe ich es in zwei Teile geteilt:
Das letzte Video habe ich natürlich direkt an meine Berliner Katjuscha geschickt, die sich auch sehr darüber gefreut hat. Schon irre, dass Menschen freiwillig am Stück fast 4km schwimmen, dann 180km Fahrrad fahren und dann noch einen Marathon laufen. Sehr beeindruckend…In Taupo gibt es eine Handvoll „Must do’s“: an der Waterfront entlanglaufen – Check, in den warmen Quellen schwimmen gehen – leider nicht geschafft, die Maori Steinbilder anschauen – kommt gleich und die Huka Wasserfälle anschauen – kommt auch gleich. Die Maori Steinbilder sind nur vom Wasser aus sichtbar. Du kannst dahin segeln, mit dem Kajak paddeln, mit einem modernen Motorboot oder mit einem älteren Schaufelradboot dahinkommen. Ich hatte mich für letzteres entschieden. Und da ich wieder überpünktlich war, war die Anzahl Menschen, die dort auch schon standen, überschaubar. Und jetzt kommt wieder so ein Superknaller wie mit Tina und Jennie. Dort stehen also die beiden sympathisch aussehenden Ladies und wir kommen miteinander ins Gespräch. Es sind Carrie, ungefähr in meinem Alter, und ihre Mutter. Carrie ist vor einigen Jahren der Liebe wegen nach Neuseeland ausgewandert und wohnt in Wellington. Und wo hat sie die erste Zeit dort volunteert???? Genau, bei Kiri im Truby King House. Das ist doch der Knaller, oder? Die Welt ist so klein. Und die Mama wohnt in Kent und ist zum zweiten Mal für ein paar Wochen zu Besuch. Wir sind alle sofort ein Herz und eine Seele und als ich erzähle, dass ich es zu den Hukafalls wohl nicht mehr schaffe, da mir 2,5 Stunden Fußweg für eine Strecke zu viel sind, sagt sie, sie wollte ihrer Mum die sowieso zeigen, dass könnte sie dann auch direkt heute nachmittag machen und mich nehmen sie einfach mit im Auto, wenn ich möchte. Ich glaube ja nicht an Zufälle, aus irgendeinem Grunde mussten wir uns wohl über den Weg laufen, aber so viel Freundlichkeit macht mich immer ganz ruhig. Ich freue mich so sehr, dass es wohl doch noch ein paar wirklich tolle Menschen auf der Welt gibt und dass ich ihnen begegnen darf, macht mich ganz ehrfürchtig vor den Wegen, die das Schicksal für einen bereit hält. Selbstredend bleiben wir in Kontakt. Und hier ein paar Eindrücke von der kleinen zweistündigen Cruise und dem anschließenden Besuch der Hukawasserfälle:
Das ist das Hauptbild. Das ist jetzt keine 500 Jahre alt, sondern wurde in den 1970er Jahren von einem Maori Bildhauer in den Felsen gehauen. Seine Großmutter hatte ihn gebeten, dieses Bildnis in eine bestimmte Baumart zu schnitzen, um so die Familie für immer mit der Natur zu verbinden. Der Künstler hat aber dort weit und breit keinen solchen Baum gefunden, also hat er sich an den Klippen runtergeseilt und mit diesem Carving angefangen. Mittlerweile ist das eines der berühmtesten Sehenswürdigkeiten auf der Nordinsel und tatsächlich ist es beeindruckend in live. Die Erklärung, was welche Schnitzerei bedeutet kann bei Interesse im Internet nachgelesen werden. Dieses Hauptbild ist aber noch nicht alles. Links davon wurden auch noch Wächterfiguren und weitere Ahnen verewigt:
Auch die Wächterechse aus Stein ist wirklich besonders:
Nachmittags ging es dann per Auto mit Carrie und ihrer Mom zu den Hakafalls. Jetzt ist man ja verwöhnt, wenn man die Niagarafalls live gesehen hat. Aber tatsächlich sind die Hukafalls schon allein wegen des aquamarin-farbigen Wassers sehr nett anzuschauen. Und die Naturgewalt an solchen Orten ist auch fast körperlich spürbar:
Auf unserem Weg zu den Falls gab es dann wieder einmal einen kleinen Erdbebenstoß von nur 4,5 und kurz bevor einem sintflutartigen Sturzregen erreichten wir wieder den Parkplatz und konnten gerade noch ins Auto flüchten. An Losfahren war gar nicht zu denken, du konntest keinen Meter weit schauen. Nach zehn Minuten war der Spuk vorbei und Carrie brachte mich zurück in die Stadtmitte. Ich wusste ja gar nicht, was ich so von Taupo erwarten sollte, als ich in Wellington losgefahren bin, und war eigentlich bereit, irgendwie Zeit todzuschlagen, um mich endlich auf den Weg nach Auckland machen zu können in mein eigenes Airbnb. Und anstelle dessen treffe ich bei Königswetter auf so viele wunderbare Menschen, die meinen Aufenthalt in Taupo zu einer besonders guten Zeit für mich gemacht haben. Und tatsächlich finde ich auch Taupo selbst sehr lebenswert. Das muss ich noch kurz zeigen, diese Idee mit dem Hole in One Platoon 102 m vom Ufer entfernt. Wenn du das Loch an der roten Fahne triffst, gibt es 10.000 Neuseelanddollar. Dafür kostet ein Ball 3 Dollar, 50 Bälle kosten 50 Dollar. Ich bin mir sicher, Colin würde hier Stunden verbringen….:
Golfschläger werden gestellt oder du kannst deine eigenen mitbringen. Nur Hölzer sind nicht erlaubt…
Ach ja, und ausnahmsweise mal ein Bild von mir bei den Hukafalls, von Carrie geschossen:
Und da ich schon mal damit angefangen habe, meine Schlafstätten zu fotografieren und mit euch zu teilen, hier auch mein Haka Lounge Bett:
Tatsächlich konnte ich nach der ersten Nacht in dem oberen Bett umziehen ins untere. Mit drei netten und rücksichtsvollen Zimmergenossinnen, dem Vorhang und dem Wissen, ich kann nachts „mal eben ohne Akrobatik“ auf das stille Örtchen war die zweite Nacht dann tatsächlich sogar richtig gut. Ich freu mich aber trotzdem auf mein kleines Studio in Auckland….So, das war es aus Taupo, morgen geht es laut Plan um 11.20 Uhr morgens mit dem Bus weiter nach Auckland. Dieses Mal sind nur 5 Stunden 10 angesetzt, aber das glaube ich erst, wenn ich da bin…die gute Nachricht ist, dass ich morgen noch schön ausschlafen kann, ganz spät auschecken und dann langsam mit meinem fetten Gepäck in Richtung Bus daddel…Am Donnerstag geht es dann von Auckland nach Tasmanien, Hobart. Und nachmittags dann von Hobart direkt weiter nach Bicheno. Dort werde ich von meinen Volunteeringhosts abgeholt zu meiner letzten Arbeitsstation. Angeblich gibt es dort tatsächlich kein Wifi UND keinen Empfang für Mobiltelefone. Dazu musst du entweder zwei Kilometer auf einen Berg klettern oder warten, bis es ins nächste Dorf geht, um dort in einem Cafe das Netz zu nutzen. Sollte das tatsächlich so sein, werde ich erst nach dem 23.3. hier wieder updaten, da ich den Rechner nicht auf Berge oder in Cafes schleppen werde. Wir werden sehen. Das Auckland Upate und damit den Abschluss der Neuseelandseite sollte ich aber am Mittwochabend noch vor meiner Abreise hinbekommen. Also, euch alles Liebe, schöne Grüße in die Heimat! @Lucy: hoffe, du bist gut zu Hause angekommen!

Taupo, 4.3.2023: Himmel, ich hänge wirklich ein bisschen hinterher. Queenstown ist ja jetzt schon eine Woche her. Aber die Bilder muss ich halt doch noch zeigen. Als ich die Reise dorthin gebucht hatte, hatte ich ja die Herausforderung, dass entweder der Flug oder das Hotel echt teuer waren. Ich hatte mich also für einen teuren Flug und einen sogenannten Pod in einem Mehrbettzimmer einer Jugendherberge entschieden als Ausgleich. Als ich Freitagmittag dort ankam, begrüßte mich ein sehr netter junger Mann an der Rezeption und eröffnete mir, dass mein Pod schon bezugsfertig sei. Ja, sage ich, ich bin auch schon ganz gespannt, so ein Podsystem ist ja schon was Neues. Ja, sagt er, das ist es und entweder du liebst es oder du hasst es. Da ahnte ich es schon….Ich also die endlosen Gänge entlang bis zu meinem Raum. Fensterlos, wie so eine Innenkabine auf der Fähre. Vier Pods insgesamt, das war schon Luxus, es gibt auch AchtPodsZimmer. Mein Pod war natürlich auch noch einer der beiden oberen. Ich irgendwie raufgeklettert, mich schon währenddessen fragend, wie ich hier nachts heil runterkommen soll, wenn ich mal wieder auf Klo muss. Und dann hing ich da in meinem Pod und zum ersten Mal in der ganzen Reisezeit war mir echt zum Heulen zumute. Die Bronchitis wurde nicht besser, das Haus in Wellington war unsauber, ich wollte ja wieder unbedingt alles auf einmal, also auch nach Queenstown und jetzt fand ich mich in diesem Albtraum von schlechter Luft, Klaustrophobie und Lärm durch ständig rein und raus laufende Menschen wieder. Tatsächlich ein bisschen verzweifelt tippte ich wie wild auf meinem Handy herum. Buche ich sonst immer auf booking.com, ging ich dieses Mal aus unerfindlichen Gründen über Expedia.de. Und da war es: ein Apartment für zwei Nächte für den Queenstown-Schnäppchenpreis von 269 Euro. Auf dem kleinen Handy tippte ich wie eine Wilde alles ein, nicht glauben wollend, dass es das wirklich gibt. Dann stockte die Buchung, ich wieder alles von vorne. Dann auf „verbindlich reservieren“ geklickt…banges Warten…dann die erlösende Meldung: Apartment wurde reserviert, es ist auch schon Checkin möglich. So schnell hatte ich noch nie meine sieben Sachen wieder zusammengeklaubt, mich irgendwie die Leiter wieder heruntermanövriert und den Raum verlassen. Aber nicht, ohne euch vorher noch eine kleine Idee mitzugeben, wie so ein Pod aussieht:

Fünf Minuten später kam ich im richtigen Hotel an. Der Rezeptionist forderte mich auf, sofort Lotto tippen zu gehen. Es hätten fünf Personen dieses Last Minute Apartment haben wollen, aber Expedia hatte meine Reservierung angekündigt und die hat immer Vorrang. Also habe ich es bekommen. Nachdem ich in einem wunderschönen Apartment mit separatem Schlafzimmer, nagelneuem Badezimmer und RUHE eingezogen bin, konnte ich dann endlich voller Dankbarkeit ein überfülltes, aber tatsächlich sehr pittoreskes Queenstown bei strahlendem Sonnenschein genießen:
Blick von der Promenade.
Anflug wie über die Alpen oder die Rockys
Anstelle den teuren Sessellift zu nehmen, bin ich zu Fuß auf den Queenstown Hill gestiefelt, Witzi und Günther sollten wirklich stolz auf mich sein, wie gut ich mittlerweile im Bergwandern geworden bin! Mitten auf dem Weg zur Spitze gibt es den Feenwald. Hier steht jeder Stein für einen Wunsch eines Menschen, den die Feen dann erfüllen, wenn er es verdient hat:
Auch auf diesem Gipfel wirst du mit atemberaubenden Ausblicken belohnt. Außerdem ist dort die Skulptur „Basket of Dreams“ installiert, sehr berührend und fein in diese Natur eingepasst.
Das Bild oben entstand auf einem Spaziergang am See entlang, plötzlich gab es den Blick auf den Golfplatz auf der gegenüberliegende Seite frei.
Die Neuseeländer lieben ihren Kiwi Vogel, auch wenn es leider so gut wie keine mehr in der freien Natur gibt. Aber man arbeitet daran…
Und Hunde finden sie wohl auch gut, wenn sie ihnen so schöne und große Skulpturen widmen.
Noch ein Foto von der Promenade. Und last but not least, especially for Lucy, der Sushi Zug von Queenstown:

Queenstown ist tatsächlich in einer wunderschönen Natur gelegen. Wenn du schon mal in Neuseeland bist, solltest du das auch sehen. Aber ehrlich gesagt, finde ich unsere Schweiz mindestens genauso schön. Ich bleibe dabei, dass Neuseeland ganz schön gehypt wird in Deutschland. Auch mit Erfolg, wir Deutsche sind hier absolut in der Überzahl und auch überall zu finden. In Wellington waren von sieben Volunteers sechs deutsch und eine Österreicherin. Auf der Fähre nach Picton wurde quasi nur deutsch gesprochen und hier in Taupo in der Jugendherberge sind auf meinem (erträglichen) Vierbettzimmer drei Mädels deutsch. Es ist wie ein deutscher Exodus nach Neuseeland. Ich finde Australien spannender. Nichtsdestotrotz folgen in den nächsten Tagen noch Updates aus Taupo und Auckland. Und am Donnerstag geht es ja schon wieder zurück nach Australien. Unglaublich, wie schnell die Zeit hier vorbeigeht. Liebe Grüße, passt auf euch auf!

1.3.2023, Wellington: Ich packe mal die Überfahrt und Queenstown auf diese Seite, dann wird die andere nicht ganz so lang. Also das mit dem Zug hat sich ja ziemlich schnell erledigt. Die sind ausgebucht bis hassenichtgesehen. Am Freitag, 3.3. geht es dann doch per Bus nach Taupo (warme Quellen) und dann weiter nach Auckland. In der letzten Woche konnte ich nach Rücksprache mit Kiri, der Leiterin der Organisation, den Mittwoch und Donnerstag „schwänzen“, um mit der Fähre die Überfahrt durch die Cook Strait zu machen. Auch dafür gestaltete sich die Ticketbuchung schwierig. Regulär sind 6 Fähren unterwegs, die alle quasi ausgebucht waren. Das lag in erster Linie daran, dass alle Wohnmobiltouristen die Nordinsel fluchtartig wegen des Zyklons verlassen hatten und auf die Südinsel wollten. Oder eben von dort wieder zurück, weil es dann von Auckland oder Wellington mit dem Flieger wieder nach Hause geht. Von den sechs Fähren sind dann gleichzeitig drei ausgefallen. Was soll ich sagen, Chaos pur an den Terminals. Und natürlich panische Touristen, die Angst hatten, dass der Flieger nach Hause ohne sie abfährt. Fußgängertickets waren noch etwas einfacher zu bekommen, aber auch da gab es Herausforderungen. Ich hatte die Fähre nach Picton für Mittwoch, 15.45 Uhr gebucht. So könnte ich die gesamte Überfahrt im Hellen erleben und auch den Vormittag noch am Einsatz teilnehmen. Dann eine Übernachtung in einem kleinen Motel direkt in Picton und die Rückfahrt um 16 Uhr nachmittags, was mir schön Zeit zum Ausschlafen und einem Spaziergang in Picton ließ. Ich wäre dann irgendwann vor 21 Uhr wieder im Haus und könnte noch alles für den Flug nach Queenstown am nächsten Morgen um 8 Uhr vorbereiten. Gebucht hatte ich am Wochenende. Am Montag kam dann die Nachricht, dass sowohl die Hinfähre als auch die Rückfahrt auf 11 Uhr morgens verschoben wurde. Ok, dann könnte ich auch den Mittwochseinsatz nicht mitmachen, aber passt ja alles noch ganz gut. Ich also am Mittwoch pünktlich am Terminal voller Vorfreude auf die Überfahrt. Tja, sagt die Dame am Schalter, die gute Nachricht ist, dass du heute noch nach Picton kommst. Die schlechte ist, dass du frühestens auf die 19.30 Uhr Fähre kommst. Ok, sage ich, das ist jetzt nicht so schön, aber dann fahre ich ja voll früh am Donnerstag wieder zurück. Kein Problem, sagt die Dame, ich buche dich auf die 18 Uhr Fähre, obwohl ich nicht weiß, was du den ganzen Tag in Picton tun willst…und ich schlage vor, du gehst dir noch ein bisschen Wellington anschauen, du hast ja vieeel Zeit. – Da hatte sie recht, von 11 Uhr bis 19.30 Uhr ist wirklich viel Zeit. Ich hatte mich aber dann erstmal im Wartebereich eingerichtet, mir ging es ja eh nicht so gut mit meiner Bronchitis und dann fing es auch noch fürchterlich an zu regnen. Ich also nach einiger Zeit wieder zum Schalter, ich würde dem Spazierengehen in Wellington bei dem Wetter eher eine Absage erteilen und doch hier warten und lesen, aber dafür brauche ich die Lesebrille in meinem abgegebenen Handgepäck. Ach, sagt die Dame, weisst du was, die Nachmittagsfähre geht gleich los, ich buch dich einfach darauf, wie wäre das? – Whow, sage ich, das ist ja super nett, danke. – Ja, sagt sie, du bist eine der wenigen, die uns heute nicht angepampt haben, als sie von der Verspätung erfahren haben, dann kann ich mich auch mal revanchieren und meinen Spielraum hier ausnutzen. Ab mit dir und viel Spaß. – Also fand ich mich dann doch auf der Nachmittagsfähre, die zwar erst um 5 Uhr losging, mir aber schon einmal eine Fahrt im Hellen ermöglichte. Zumindest bis kurz vor Picton. In Picton angekommen sagte mir mein Bauchgefühl, dass ich nicht morgen den ganzen Tag dort rumhängen wollte und bat um Umbuchung doch wieder auf die 11 Uhr Fähre, was auch anstandslos möglich war. Es regnete in Strömen, es war dunkel draußen und weit und breit weder Taxi, noch Bus, noch Uber. Ok, das werden ja schöne 15 Minuten Fußmarsch zum Motel, am besten gehst du doch nochmal rein ins Terminal auf die Toilette. Da standen dann andere sechs gestrandete Fußgängertouristen umringt von drei Mitarbeitern der Fährgesellschaft, inklusive Tanja, der Schichtleiterin. Ich stellte mich also einfach mal in den Kreis, weil ich was von „Lift“ verstanden hatte und Tanja fragt mich, ob ich auch hier in ein Hotel müsste. Ja, sage ich, sind ja eigentlich auch nur 15 Minuten Fußmarsch, ob sie mir helfen könnte, ein Taxi zu organisieren. Taxen gibt es um diese Uhrzeit nicht mehr, sagt sie. Außerdem ist es pitchblack draußen, es regnet in Strömen, keiner von uns wird zu Fuß gehen. Und dann teilen sich die drei auf und fünf Minuten später sitze ich bei Tanja im Auto und wir sind auf dem Weg in mein Motel. — Das sind die Momente, in denen ich wieder den Glauben daran bekomme, dass es doch noch einige Menschen gibt, die auch noch geben und nicht nur nehmen. Danke dir, Tanja, nach einem solchen Tag auch nach Feierabend noch anderen helfen, das ist großartig und ich danke dir sehr dafür! Am nächsten Morgen wurde ich dann netterweise von der Hotelbesitzerin wieder zur Fähre gefahren. Da hockten noch alle, die eigentlich auf die 7.30 Uhr Fähre wollten und ich machte mich schon auf einen laaaangen Tag am Terminal gefasst. Ausgerechnet die 11 Uhr Fähre war aber dann nur eine und nicht vier Stunden zu spät und so hatte ich eine wundervolle Rückfahrt sogar mit ein bisschen Sonnenschein. Die 18 Uhr Fähre ist dann um 22 Uhr an diesem Tag gefahren. Mal wieder hatte ich also einen Reiseschutzengel 😉 Bevor es jetzt losgeht mit den Bildern, ja, die Überfahrt ist wirklich der Knaller und es war wirklich ein Geschenk, dass ich sie doch noch in den Kalender reinquetschen konnte:

Das ist eine der Interislander Fähren.

So sieht die Einfahrt in die Südinsel aus. 

Das war dann die erste Sicht auf Picton am Abend. 

Am nächsten Morgen dann ein wenig freundlicher.

Aber von warm konnte keine Rede sein. Alles, was ich an warmen Sachen mithabe, kam bei der Überfahrt zum Einsatz. 

So eng ist es im Fjord der Südinsel. 

Und dann begrüßen einen auch schon wieder die bebauten Hügel von Wellington.

Anschaulicher vielleicht durch die folgenden Videos:

 
 
 
Von der einen Seite…und eins von der anderen:
Diese Überfahrt ist wirklich ein Erlebnis, ich bin total begeistert! Und freue mich auf meinen nächsten Ausflug auf die Südinsel, nach Queenstown!

November 2022, Elmpt: Quer mit dem Zug nach Neuseeland, soweit der Plan…auf Arte lief eine zweiteilige Doku über diese Reise…passt ja prima, Autofahren auf der falschen Seite scheint einfach nicht mein Ding zu sein, Busfahren finde ich (oder besser mein Magen) auch nicht sooo attraktiv, da ist Zug doch eine feine Alternative. Wenn ich während meiner 2 Wochen in Wellington es schaffe, „mal eben“ rüber zu setzen auf die Südinsel, mache ich nur die Nordtour bis nach Auckland. Wenn nicht, wird es zeitlich etwas enger, aber auf der Südinsel von Neuseeland möchte ich unbedingt gewesen sein….so wenige Menschen, das muss ein Traum sein….